Automatikboden – 

Glossar

A

Altpapier – Altpapier ist der wichtigste Rohstoff für die Herstellung von Wellpappe. Gesammeltes Papier und Karton werden aufbereitet, gereinigt und zu neuen Papierbahnen verarbeitet. Aus diesen entstehen dann Decken- oder Wellenpapiere. Durch den hohen Altpapiereinsatz ist Wellpappe besonders nachhaltig und ressourcenschonend.

Arbeitsbreite – Die Arbeitsbreite bezeichnet die maximale Breite, die eine Maschine – zum Beispiel eine Wellpappenanlage oder eine Druckmaschine – verarbeiten kann. Sie bestimmt, wie breit die Papierbahnen oder Wellpappenbahnen sind, die durch die Maschine laufen. Eine große Arbeitsbreite ermöglicht höhere Produktionsleistungen und die Herstellung größerer Zuschnitte.

Aufreißfaden – Ein Aufreißfaden ist ein auf der Innenseite des Kartons angebrachter Faden, der das einfache Öffnen der Verpackung ermöglicht. Der Kunde kann mithilfe des Fadens den Karton ganz ohne Werkzeug aufreißen. Besonders beliebt bei Versandkartons, da sie ein sauberes und bequemes Öffnen erlauben.

Aufrichteschachteln – Aufrichteschachteln sind Kartons, die beim Aufrichten automatisch in ihre endgültige Form gebracht werden können. Sie haben in der Regel eine Klebung am Boden (z. B. 4- oder 6-Punkt-Klebung), sodass der Boden beim Aufstellen selbstständig schließt. Sie sparen viel Zeit bei der Verpackung und werden deshalb häufig in automatisierten Verpackungsstraßen eingesetzt.

Außendecke – Die Außendecke ist die äußerste Schicht des Wellpappkartons. Sie bestimmt maßgeblich das Aussehen und die Bedruckbarkeit der Verpackung. Je nach gewünschter Stabilität und Optik können unterschiedliche Papiersorten verwendet werden, zum Beispiel braunes Kraftliner-Papier für eine natürliche, robuste Anmutung oder weiß gestrichenes Papier für hochwertige Druckbilder.

Automatikboden – Eine Schachtel mit Automatikboden hat einen speziellen, bereits vorgeklebten Faltboden. Beim Aufrichten der Verpackung verschließt sich der Boden automatisch – ohne zusätzliches Falten oder Kleben. Dadurch lassen sich Verpackungen sehr schnell aufstellen und befüllen. Sie sind ideal für effiziente Verpackungsprozesse, z. B. in der Logistik oder im Handel.

B

Bag in Box – Das Bag-in-Box-System kombiniert einen stabilen Umkarton aus Wellpappe mit einem innenliegenden Kunststoffbeutel. Der Beutel schützt flüssige oder empfindliche Produkte (z. B. Wein, Säfte, Flüssignahrung oder Chemikalien) vor äußeren Einflüssen, während der Karton für Stabilität beim Transport sorgt. Vorteil: hygienische Aufbewahrung, längere Haltbarkeit und komfortables Entnehmen über einen Zapfhahn oder Auslass.

BCT – Der Box Compression Test (BCT) ist ein international standardisierter Belastungstest für Kartons. Dabei wird geprüft, wie viel Stapeldruck eine Schachtel aushält, bevor sie nachgibt. Der BCT-Wert ist ein wichtiger Kennwert für die Transport- und Stapelfähigkeit von Wellpappverpackungen. Je höher der BCT-Wert, desto stabiler ist der Karton.

Bitumenverpackung – Bitumenverpackungen sind speziell konstruierte Wellpappverpackungen, die zum Transport von Bitumen (z. B. für Straßenbau oder Dachabdichtung) geeignet sind. Da Bitumen oft heiß eingefüllt wird, müssen diese Verpackungen besonders hitzebeständig, dicht und stabil sein. Meist werden sie innen mit speziellen Beschichtungen oder Beuteln versehen, um Auslaufen oder Durchweichen zu verhindern.

Boden-Deckel-Verpackung – Eine Boden-Deckel-Verpackung besteht aus zwei separaten Teilen: einem Unterteil (Boden) und einem Oberteil (Deckel), die ineinander geschoben werden. Sie ist flexibel in der Höhe anpassbar und besonders geeignet für Produkte unterschiedlicher Größe. Typische Einsatzbereiche sind Schuhkartons, Geschenkverpackungen oder hochwertige Produktverpackungen. 

C

CAD (Computer Aided Design) – bezeichnet die rechnergestützte Konstruktion von Verpackungen. Mit CAD-Software können Schachteln, Stanzformen und Drucklayouts präzise entwickelt, visualisiert und getestet werden – oft schon als 3D-Modell. Das ermöglicht maßgeschneiderte Lösungen für Produkte und spart Zeit und Material in der Entwicklungsphase.

Carbon Footprint – Der Carbon Footprint (CO₂-Fußabdruck) beschreibt die gesamte Menge an Treibhausgasen, die bei der Herstellung, Nutzung und Entsorgung eines Produkts entsteht. 

D

Design Center – Das Design Center bzw. die Entwicklungsabteilung ist der Bereich, in dem neue Verpackungslösungen entstehen. Hier werden Kundenwünsche aufgenommen, technische Anforderungen geprüft und mithilfe moderner CAD-Programme maßgeschneiderte Verpackungen entworfen. Neben der Funktionalität stehen auch Aspekte wie Materialeinsparung, Produktschutz, Transportfähigkeit und ein ansprechendes Design im Fokus.

Direktdruck – Beim Direktdruck (dazu zählt auch Flexodruck) wird die Druckfarbe unmittelbar auf die Oberfläche der Wellpappe aufgetragen. Dieses Verfahren ist kosteneffizient, schnell und eignet sich vor allem für großvolumige Serien. Es bietet gute Druckqualität für Logos, Beschriftungen oder einfache Grafiken. 

Doppelwelle – Doppelwelle bezeichnet eine Wellpappe mit zwei übereinanderliegenden Wellen und drei Deckschichten Papier. Diese Bauweise macht den Karton besonders stabil, stapelbar und stoßfest. Doppelwelle wird vor allem für schwere oder empfindliche Produkte eingesetzt, die beim Transport stark geschützt werden müssen (z. B. Elektrogeräte, Möbel oder Maschinenteile).

Druckmaschine – Eine Druckmaschine ist die technische Anlage, mit der die Bedruckung von Wellpappe erfolgt. Je nach Verfahren kann es sich um Flexodruck-, Offsetdruck- oder Digitaldruckmaschinen handeln. Sie ermöglichen die Umsetzung von Logos, Designs und Produktinformationen direkt auf die Verpackung – von einfacher Kennzeichnung bis hin zu hochwertigen, farbintensiven Motiven für den Verkaufsregal-Einsatz.

E

ECT (Edge Crush Test) – eine internationale Prüfgröße für Wellpappe. Dabei wird gemessen, wie viel Druck eine Wellpappe auf der Kante aushält, bevor sie nachgibt. Der ECT-Wert zeigt somit die Belastbarkeit und Stapelfähigkeit einer Verpackung an. Je höher der Wert, desto stabiler ist die Wellpappe. Der Test ist besonders wichtig, um die Eignung für Transport und Lagerung zu bestimmen.

Einsteckdeckel – Ein Einsteckdeckel ist eine Deckelkonstruktion bei Faltschachteln, die durch seitliche oder vordere Laschen verschlossen wird. Diese Laschen werden in dafür vorgesehene Schlitze oder Schlitzeinschnitte eingesteckt. Einsteckdeckel sind einfach zu handhaben, lassen sich beliebig oft öffnen und schließen und sind deshalb beliebt für Verkaufs- und Produktverpackungen, zum Beispiel bei Lebensmittel- oder Kosmetikschachteln.

Einzelwelle – Einzelwelle bezeichnet die am häufigsten verwendete Wellpappenart. Sie besteht aus einer Welle, die zwischen zwei Papierbahnen (Innen- und Außendecke) eingeklebt ist. Einzelwellpappe ist leicht, vielseitig und in unterschiedlichen Wellenarten (z. B. B-, C-, E-Welle) erhältlich. Sie eignet sich für die meisten Transport- und Verkaufsverpackungen mit mittlerer Belastung.

F

Faltbodenschachtel – Eine Faltbodenschachtel ist eine Schachtel mit einem speziellen, vorgeklebten Boden. Beim Aufrichten falten sich die Bodenteile automatisch ineinander, sodass die Verpackung schnell einsatzbereit ist. Sie spart Zeit beim Verpacken und ist besonders praktisch für den Versandhandel und für Produkte, die zügig verpackt werden müssen.

Faltschachtelklebemaschine (FKM) – Die Klebemaschine – oft auch Faltschachtel-Klebemaschine (FKM) genannt – ist eine Produktionsanlage, mit der Schachteln aus Wellpappe gefaltet und an den vorgesehenen Laschen verklebt werden. Auf dieser Maschine entstehen u. a. 3-Punkt-, 4-Punkt- und 6-Punkt-Klebungen. Sie ist unverzichtbar für die effiziente und präzise Herstellung von Faltschachteln.

FEFCO – FEFCO steht für European Federation of Corrugated Board Manufacturers (Europäische Vereinigung der Wellpappenhersteller). Bekannt ist vor allem der FEFCO-Code, ein internationaler Standard zur eindeutigen Beschreibung von Verpackungen aus Wellpappe. Jede Verpackungsart – von der einfachen Faltschachtel bis zur aufwendigen Stanzverpackung – hat einen eigenen Code, der weltweit verstanden wird.

Flachbettstanze – Eine Flachbettstanze ist eine Maschine, mit der Zuschnitte für Wellpappverpackungen hergestellt werden. Dabei wird ein flacher Stanzrahmen mit scharfkantigen Messern auf die Pappe gepresst. So entstehen präzise Konturen, Aussparungen oder Grifföffnungen. Das Verfahren eignet sich besonders für mittlere bis kleine Auflagen und komplexe Verpackungsformen.

Flexodruck – Der Flexodruck ist das gängigste Druckverfahren für Wellpappe. Dabei werden flexible Druckplatten verwendet, die die Farbe direkt auf die Verpackung übertragen. Das Verfahren ermöglicht sowohl einfache Kennzeichnungen als auch mehrfarbige Drucke. 

G

Gefache – Ein Gefache ist eine innere Unterteilung innerhalb einer Verpackung. Es besteht meist aus Wellpappe oder Karton und trennt Produkte voneinander, sodass sie beim Transport nicht aneinanderstoßen. Typisches Beispiel: die Unterteilungen in einem Karton für Wein- oder Bierflaschen. Gefache erhöhen die Transportsicherheit und schützen empfindliche Waren.

Geschenkverpackung – Eine Geschenkverpackung ist eine optisch besonders ansprechende Schachtel oder Box, die neben dem Produktschutz vor allem auf eine hochwertige Präsentation ausgelegt ist. Sie wird häufig aus Wellpappe oder Karton gefertigt und kann mit Veredelungen wie Prägung, Lackierung oder Bedruckung gestaltet werden. Typische Einsatzbereiche sind Parfüm, Schmuck, Delikatessen oder andere hochwertige Produkte.

Gestrichene Papiere – Gestrichene Papiere sind Papiere, die mit einer speziellen Beschichtung versehen sind. Dadurch wird die Oberfläche glatter, heller und besonders gut bedruckbar. Sie ermöglichen brillante Farben, hohe Detailgenauigkeit und eine edle Optik. In der Wellpappenproduktion werden sie oft als Außendecke eingesetzt, wenn eine hochwertige Präsentationsverpackung gefragt ist.

Grammatur – Die Grammatur bezeichnet das Flächengewicht eines Papiers, angegeben in Gramm pro Quadratmeter (g/m²). Sie ist ein entscheidender Faktor für die Stabilität und Qualität von Wellpappe. Je höher die Grammatur, desto stärker und tragfähiger ist das Papier. Typische Grammaturen für Wellpappenpapiere liegen zwischen 70 g/m² und über 400 g/m², je nach Einsatzgebiet.

H

Haulänge – Die Länge des Wellpappbogens, die in der Wellpappenanlage mit dem Querschneider zugeschnitten wird.

I

Innendecke – Die Innendecke ist die innere, glatte Deckschicht der Wellpappe. Sie liegt dem verpackten Produkt direkt an und beeinflusst Stabilität sowie die Optik im Inneren der Schachtel. Je nach Anforderung kann die Innendecke aus unterschiedlichen Papiersorten bestehen – von einfachen Recyclingpapieren bis hin zu hochwertigen, lebensmitteltauglichen Qualitäten.

Innenmaße – Die Innenmaße einer Verpackung geben an, wie viel Platz im Karton für das Produkt tatsächlich zur Verfügung steht (Länge × Breite × Höhe). Sie sind für die Passgenauigkeit entscheidend, da das Produkt sicher und ohne unnötiges Spielraum verpackt werden soll. Bei der Bestellung von Verpackungen sind deshalb die Innenmaße oft die wichtigste Angabe.

integriertes Gefache – Ein integriertes Gefache ist eine fest eingebaute Unterteilung innerhalb einer Verpackung, die Teil des Verpackungszuschnitts ist. Im Gegensatz zu separaten Gefachen, die lose in den Karton gestellt werden, ist das integrierte Gefache mit der Schachtel verbunden. Dadurch wird der Verpackungsprozess vereinfacht und Produkte sind zuverlässig voneinander getrennt – zum Beispiel Flaschen, Gläser oder empfindliche Bauteile.

ISO 9001 – Die weltweit anerkannte Norm für Qualitätsmanagementsysteme. Sie legt Anforderungen an Prozesse, Abläufe und Dokumentation fest, um die gleichbleibende Qualität von Produkten und Dienstleistungen sicherzustellen. Ein Unternehmen mit ISO-9001-Zertifizierung kann nachweisen, dass es systematisch an Kundenzufriedenheit, kontinuierlicher Verbesserung und Prozesssicherheit arbeitet – ein wichtiges Qualitätsmerkmal auch für Verpackungshersteller.

K

Kaschieranlage – Eine Kaschieranlage ist eine Maschine, mit der bedruckte Papiere oder dünne Kartons auf Wellpappe aufgebracht werden. So entsteht eine stabile Verpackung mit hochwertiger, optisch ansprechender Außenseite. Das Verfahren wird häufig genutzt, um Verkaufsverpackungen mit brillanten Farben und feinen Druckbildern herzustellen.

Klischee – Ein Klischee ist die Druckform für den Flexodruck. Es handelt sich um eine flexible Druckplatte aus Kunststoff oder Gummi, auf der das gewünschte Motiv erhaben angeordnet ist. Das Klischee wird mit Farbe eingewalzt und überträgt diese direkt auf die Wellpappe. Es ist also das zentrale Werkzeug für Logos, Texte und Bilder im Direktdruck.

Kraftliner (KL) – Kraftliner ist ein besonders hochwertiges Papier. Es zeichnet sich durch hohe Festigkeit, gute Bedruckbarkeit und Feuchtigkeitsresistenz aus. Kraftliner wird häufig als Außendecke für Wellpappe eingesetzt, wenn eine stabile und optisch ansprechende Verpackung gefragt ist – zum Beispiel im Export oder bei hochwertigen Verkaufsverpackungen.

Kreislaufwirtschaft – Kreislaufwirtschaft bedeutet, dass Materialien nach ihrer Nutzung nicht entsorgt, sondern wiederverwendet oder recycelt werden. In der Verpackungsindustrie spielt Wellpappe eine zentrale Rolle, da sie zu fast 100 % aus Altpapier hergestellt und nach Gebrauch erneut dem Recycling zugeführt werden kann. So entsteht ein geschlossener Materialkreislauf, der Ressourcen schont und die Umweltbelastung reduziert.

Krempelverpackung – Eine Krempelverpackung besteht aus einem flachen Zuschnitt, bei dem die Seitenwände durch „Krempeln“ (Umlegen) aufgerichtet werden. Diese Art der Verpackung lässt sich ohne Klebung herstellen und wird durch Einstecklaschen stabilisiert. Sie ist flexibel einsetzbar, platzsparend zu lagern und wird oft für Lebensmittel, Süßwaren oder Geschenkartikel verwendet.

L

Lagerhaltung – Unter Lagerhaltung versteht man die Aufbewahrung von Verpackungen oder Produkten in dafür vorgesehenen Lagerräumen oder Hallen. Sie stellt sicher, dass immer ausreichend Material vorrätig ist, um kurzfristig Kundenaufträge bedienen zu können. In der Verpackungsindustrie ist eine effiziente Lagerhaltung besonders wichtig, da sie Lieferzeiten verkürzt und Produktionsabläufe unterstützt.

Laschenklebung – Die Laschenklebung ist die häufigste Art, eine Faltschachtel aus Wellpappe zu verschließen. Dabei wird eine seitliche Klebelasche mit der gegenüberliegenden Schachtelseite verklebt. So entsteht eine stabile Verbindung, und die Schachtel kann flachliegend transportiert sowie platzsparend gelagert werden, bis sie zum Aufrichten bereit ist.

M

Maschinenverpackung – Eine Maschinenverpackung ist eine speziell entwickelte Verpackung, die auf automatischen Verpackungsanlagen verarbeitet werden kann. Das bedeutet: Die Zuschnitte sind so konstruiert, dass sie sich maschinell aufrichten, befüllen und verschließen lassen – ohne manuelle Zwischenschritte. Durch Maschinenverpackungen wird der Verpackungsprozess schneller, präziser und wirtschaftlicher. Sie kommen besonders dort zum Einsatz, wo große Stückzahlen effizient verarbeitet werden müssen, z. B. in der Lebensmittel-, Pharma- oder Konsumgüterindustrie.

O

Offsetdruck – Der Offsetdruck ist ein hochwertiges Druckverfahren, bei dem die Druckfarbe zunächst auf einen Gummituchzylinder und anschließend auf das Papier übertragen wird. Dadurch entsteht ein sehr feines, detailreiches Druckbild mit brillanten Farben. In der Verpackungsherstellung wird Offsetdruck oft eingesetzt, wenn besonders hochwertige Verkaufsverpackungen mit fotorealistischen Motiven oder intensiven Farben benötigt werden.

P

Pantone – Pantone ist ein international anerkanntes Farbsystem, das eindeutige Farbdefinitionen ermöglicht. Jeder Farbton hat eine eigene Pantone-Nummer, wodurch Druckfarben weltweit einheitlich reproduzierbar sind. In der Verpackungsproduktion wird Pantone eingesetzt, um Firmenfarben oder Markenlogos exakt wiederzugeben – unabhängig von Druckerei oder Land.

Pappe – Pappe ist ein Sammelbegriff für dickere Papierprodukte mit einem Flächengewicht über 225 g/m². Sie ist stabiler als Papier und in unterschiedlichen Qualitäten erhältlich. In der Verpackungsindustrie unterscheidet man zwischen Vollpappe und Wellpappe. Während Vollpappe vor allem für einfache Faltschachteln oder Zwischenlagen verwendet wird, ist Wellpappe das Standardmaterial für Transport- und Verkaufsverpackungen.

POS – POS bedeutet Point of Sale (Verkaufsstelle) und bezeichnet den Ort, an dem Produkte im Handel angeboten werden. Verpackungen für den POS sind darauf ausgelegt, Ware optimal zu präsentieren und die Aufmerksamkeit der Kund:innen zu wecken. Dazu gehören zum Beispiel Verkaufsdisplays, Thekendisplays oder auffällig bedruckte Verkaufsverpackungen.

Preprint – Preprint bezeichnet das Bedrucken von Papierbahnen im Offsetdruck, bevor sie in der Wellpappenproduktion weiterverarbeitet werden. Das bedruckte Papier wird später auf die Wellpappe kaschiert. Dadurch lassen sich hochauflösende Motive und brillante Farben realisieren – ideal für Premiumverpackungen im Einzelhandel.

R

Raster – Ein Raster ist ein feines Punktemuster, das beim Druck eingesetzt wird, um Bilder und Farbverläufe darzustellen. Je kleiner und dichter die Rasterpunkte, desto detailreicher wirkt das Druckbild. In der Verpackungsindustrie ist die Wahl des Rasters entscheidend für die Druckqualität, insbesondere bei Fotos oder aufwendig gestalteten Verkaufsverpackungen.

Recycling – Recycling bezeichnet die Wiederverwertung gebrauchter Materialien. Bei Verpackungen aus Wellpappe bedeutet es: Altpapier wird gesammelt, aufbereitet und zu neuem Papier verarbeitet. Dieses Papier kann wieder als Decken- oder Wellenpapier genutzt werden. Recycling ist ein zentraler Bestandteil der Kreislaufwirtschaft – Wellpappe ist zu nahezu 100 % recycelbar und damit besonders umweltfreundlich.

Regalverpackung – Eine Regalverpackung ist so gestaltet, dass sie direkt im Verkaufsregal genutzt werden kann. Der Händler muss die Ware nicht erst auspacken, sondern kann die Verpackung einfach öffnen und die Produkte sofort präsentieren. Typische Merkmale sind Aufreißperforationen und ansprechendes Druckdesign. Regalverpackungen sparen Zeit im Handel und fördern den Abverkauf durch eine attraktive Warenpräsentation.

Retourenverpackung – Eine Retourenverpackung ist speziell für den E-Commerce entwickelt. Sie ist so konstruiert, dass Kund:innen die Ware nicht nur sicher erhalten, sondern die Verpackung auch für den Rückversand wiederverwenden können. Typisch sind ein doppelter Klebestreifen (für Hin- und Rückversand) und ein Aufreißfaden. Das erhöht Komfort und Nachhaltigkeit im Onlinehandel.

Rillen – Rillen sind vorgeprägte Linien im Kartonzuschnitt, die das Falten erleichtern. Sie markieren die späteren Kanten und sorgen dafür, dass die Wellpappe beim Aufrichten nicht bricht oder unsauber knickt. Rillen sind daher entscheidend für die Funktionalität und Stabilität einer Verpackung.

Riller – Ein Riller ist das Werkzeug oder Maschinenteil, mit dem die Rillen in die Wellpappe eingearbeitet werden. Es besteht meist aus einer Rolle oder einem Messer, das beim Stanz- oder Schneidprozess Druck auf die Pappe ausübt und so die gewünschte Falzlinie erzeugt. Ohne den Riller wäre ein sauberes, exaktes Falten von Wellpappenverpackungen nicht möglich.

S

Sekundärverpackung – Die Sekundärverpackung umschließt die Primärverpackung (z. B. die Produktverpackung) und dient vor allem dem Transport, der Lagerung oder der Bündelung mehrerer Einzelprodukte. Beispiele sind Wellpappkartons für Flaschen oder Displays für den Handel. Sie erleichtert die Handhabung und schützt die Ware zusätzlich.

Selbstklebestreifen – Ein Selbstklebestreifen ist ein in die Verpackung integrierter Klebestreifen, der das einfache und sichere Verschließen von Schachteln ermöglicht – ohne zusätzliches Klebeband. Oft wird er zusammen mit einem Aufreißfaden eingesetzt, sodass die Verpackung sowohl komfortabel verschlossen als auch leicht geöffnet werden kann.

Single Facer – Der Single Facer ist die erste Maschine in einer Wellpappenanlage, die das Wellenpapier herstellt. Dabei wird eine Papierbahn erhitzt, befeuchtet und über Riffelwalzen in Wellenform gebracht. Anschließend wird sie einseitig mit einer Deckschicht verklebt. Das Ergebnis ist eine einseitige Wellpappe, die später mit weiteren Deckschichten zur fertigen Wellpappe weiterverarbeitet wird.

Splicer – Der Splicer ist eine Maschineneinheit in der Wellpappenanlage, die den rollenbasierten Papierwechsel während der Produktion ermöglicht. Er verbindet das Ende einer Papierrolle nahtlos mit dem Anfang der nächsten, ohne dass die Maschine gestoppt werden muss. So läuft die Produktion kontinuierlich weiter, was Zeit spart und Ausschuss reduziert.

Stanzverpackung – Eine Stanzverpackung wird mit Hilfe eines Werkzeugs (Stanzform) aus Wellpappe hergestellt. Dadurch können Verpackungen mit besonderen Formen, Aussparungen, Grifföffnungen oder Sichtfenstern gefertigt werden. Stanzverpackungen bieten große Gestaltungsspielräume und eignen sich sowohl für funktionale Transportverpackungen als auch für verkaufsfördernde Präsentationsverpackungen.

Stapelschütte – Eine Stapelschütte ist eine offene, robuste Verpackung aus Wellpappe, in der Produkte lose geschüttet und gestapelt werden können. Sie wird häufig in der Logistik eingesetzt, wenn viele gleiche Artikel schnell und effizient transportiert oder im Handel präsentiert werden sollen.

Stapelsteige – Stapelsteigen sind offene, meist rechteckige Verpackungen, die durch ihre Bauweise besonders gut stapelbar sind. Sie werden oft für frisches Obst und Gemüse verwendet und lassen sich platzsparend auf Paletten transportieren. Durch ihre offene Bauweise bleibt der Inhalt gut sichtbar und belüftet.

Stapeltray – Ein Stapeltray ist eine offene, flache Schale aus Wellpappe, die zum Transport und zur Präsentation genutzt wird. Dank spezieller Rillungen und Konstruktionen sind Stapeltrays stabil stapelbar. Häufig eingesetzt für Getränke, Dosen oder verpackte Lebensmittel.

Steg – Ein Steg ist das trennende Element in einem Gefache oder einer Unterteilung. Er dient dazu, Produkte in einer Verpackung voneinander zu separieren und so Beschädigungen durch Aneinanderstoßen zu verhindern. Stege sind typischerweise aus Wellpappe gefertigt.

Steige – Eine Steige ist eine offene Transportverpackung aus Wellpappe oder Karton, die sich besonders für frische Produkte wie Obst oder Gemüse eignet. Steigen sind leicht, stabil, gut stapelbar und sorgen durch ihre offene Bauweise für Luftzirkulation. Damit sind sie seit Jahrzehnten Standard im Lebensmittelhandel.

T

Testliner – Testliner ist ein Papier, das überwiegend aus recycelten Fasern hergestellt wird. Es wird häufig als Außendecke oder Innendecke bei Wellpappe eingesetzt. Testliner ist günstiger als Kraftliner, dabei aber stabil und für viele Anwendungen ausreichend belastbar. Er ist in verschiedenen Qualitäten und Farbtönen (braun, weiß) erhältlich und eignet sich für Transport- und Verkaufsverpackungen.

Transportverpackung – Eine Transportverpackung schützt Produkte beim Versand und während der Lagerung. Sie sorgt dafür, dass Waren unbeschädigt und sicher am Zielort ankommen. Typische Beispiele sind Wellpappkartons, Palettenkartons oder Versandverpackungen. Transportverpackungen müssen stabil, stapelbar und häufig auch recyclingfähig sein – eine zentrale Rolle spielt dabei die Wellpappe.

Tray – Ein Tray ist eine offene, schalenförmige Verpackung aus Wellpappe, die häufig im Lebensmittel- und Getränkehandel eingesetzt wird. Trays sind stabil, stapelbar und eignen sich zum Transport sowie zur Präsentation im Regal. Oft werden Flaschen, Dosen oder Obst in Trays verpackt. Durch zusätzliche Aufreiß- oder Perforationslinien können sie leicht geöffnet und direkt am POS (Point of Sale) genutzt werden.

U

Umverpackung – Eine Umverpackung ist eine zusätzliche Verpackung, die über die eigentliche Produkt- oder Verkaufsverpackung (Primärverpackung) gestülpt wird. Sie dient in erster Linie der Bündelung, Präsentation oder Werbewirkung im Handel. Typische Beispiele sind bedruckte Schuber um Schachteln, Sammelverpackungen für mehrere Produkte oder dekorative Kartons im Einzelhandel. Im Unterschied zur Transportverpackung steht bei der Umverpackung weniger der Schutz, sondern stärker das Marketing und die Verkaufsförderung im Vordergrund.

W

Wellenstoff – Wellenstoff ist das Papier, das in der Wellpappenanlage zu den typischen Wellen geformt wird. Es besteht meist aus Recyclingfasern und zeichnet sich durch besondere Flexibilität und Festigkeit aus. Die Qualität des Wellenstoffs bestimmt maßgeblich die Stabilität der gesamten Wellpappe.

Wellpappenanlage (WPA) – Die Produktionslinie, auf der Wellpappe hergestellt wird. Dabei wird das Wellenpapier befeuchtet, erhitzt und in die charakteristische Wellenform gebracht. Anschließend wird es zwischen Deckenpapiere geklebt. So entstehen Einzel-, Doppel- oder sogar Dreifachwellen. 

Wellpappenrohpapier – Wellpappenrohpapier ist das Grundmaterial für die Herstellung von Wellpappe. Je nach Einsatzgebiet und Anforderung an Festigkeit, Optik oder Nachhaltigkeit werden unterschiedliche Sorten eingesetzt. Wellpappenrohpapier bestimmt maßgeblich die Stabilität und Qualität der fertigen Verpackung.

Werkzeug – Unter Werkzeug versteht man in der Verpackungsherstellung meist die Stanzform, die zur Fertigung von Verpackungszuschnitten eingesetzt wird. Ein Werkzeug besteht aus einer Holzplatte mit eingesetzten Stahllinien (für Schneiden und Rillen). Damit lassen sich Schachteln, Öffnungen oder Grifflöcher exakt aus der Wellpappe stanzen. Jedes neue Verpackungsdesign benötigt in der Regel ein passendes Werkzeug.

Wraparound – Ein Wraparound ist eine Verpackungslösung, bei der das Produkt in eine flache Zuschnittbahn gestellt wird und die Wellpappe dann eng um das Produkt „herumgewickelt“ wird. Zum Schluss werden die Laschen verklebt. Wraparounds sparen Material, sind stabil und eignen sich besonders für Getränke, Konserven oder andere rechteckige Produkte, die in Gebinden transportiert werden.

Z

Zuschnitt – Ein Zuschnitt ist das flache Ausgangsmaterial einer Verpackung – also die gestanzte Wellpappe vor dem Aufrichten oder Kleben. Zuschnitte können einfach (rechteckig) oder komplex (mit Rillungen, Laschen, Öffnungen) sein. Erst durch Falten und Kleben entsteht daraus die fertige Verpackung.

Zwischenlage – Eine Zwischenlage ist ein flacher Pappbogen, der zwischen Produkte oder Lagen auf einer Palette gelegt wird. Sie stabilisiert die Ware, schützt vor Verrutschen und verteilt das Gewicht gleichmäßig. Zwischenlagen sind ein wichtiges Hilfsmittel für sicheren Transport und Lagerung.

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3-Punkt-Klebung – Eine Verpackung mit 3-Punkt-Klebung ist ein Karton, der an einer Klebelasche seitlich zusammengeklebt wird. Das Ergebnis ist eine einfache Faltschachtel, die sich flachliegend anliefern und platzsparend lagern lässt. Sie wird beim Aufrichten zu einer quaderförmigen Schachtel. Diese Variante ist sehr verbreitet und eignet sich besonders für Standardverpackungen.

4-Punkt-Klebung – Die 4-Punkt-Klebung bezeichnet Schachteln, die zusätzlich zum seitlichen Klebepunkt auch am Boden verklebt sind. Dadurch ist die Schachtel stabiler und lässt sich leichter aufrichten. Oft reicht ein einfaches Aufdrücken, und die Verpackung nimmt automatisch ihre Form an. Typisch für Versandverpackungen und Kartons, die schnell befüllt werden müssen.

6-Punkt-Klebung – Bei der 6-Punkt-Klebung sind sowohl Seiten- als auch Boden- und Deckellaschen verklebt. Diese Schachteln können mit einem Handgriff aufgerichtet werden und sind sofort einsatzbereit. Sie sind besonders praktisch für schnelle Verpackungsprozesse und eignen sich für Produkte, die eine stabile, repräsentative Verpackung benötigen (z. B. im Handel oder bei Präsentverpackungen).